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Schaut öfter mal rein, denn wir überarbeiten gelegentlich auch unsere Rückstände und die werden chronologisch eingefügt. Sie stehen also nicht unbedingt immer oben...

Montag, 12. November 2012

Hoppertour nach Netphen und Ottobrunn


Es ist Länderspielpause und somit D-Cup-Zeit! Blöd nur, dass wir es nicht übers Herz bringen, dem DEB-Präsi die von ihm gewünschte Anerkennung zu zollen und „seine“ Spiele zu besuchen. Und das fällt gar nicht mal so leicht: Kumpels sind da, gutes Eishockey wird geboten… Egal: Wir haben ihm mal persönlich gesagt, dass er nur für vernünftige Strukturen im deutschen Eishockey sorgen soll, und wir sind liebend gerne wieder da. Da sich nichts getan hat, tun wir auch nix… ;)

Trotzdem mussten wir los, denn am Sonntag war im Rahmen des D-Cups ein Fanbeauftragten-Treffen angesagt. Schnell wurde eine Alternativroute mit Spielbesuchen geplant, die Pommesbude mit frischem Diesel gefüttert und ab ging es gleich nach der Arbeit gen Süden.



EHC Netphen ’08 – Löwen Frankfurt 1b


Eisstadion in Netphen
Erster Halt war das schöne Netphen. Netphen? Ja, das liegt im Siegerland. Siegerland? Verdammt, wozu gibt es Google Maps? Ja, jetzt kann ich schlau schnacken, aber ich wusste bisher auch nur, dass die Mannschaft im Landesverband NRW spielt und hatte eine vage Ahnung, dass Köln gar nicht mal so weit weg ist. Jedenfalls im Verhältnis zu den Entfernungen, die wir sonst so für Eishockey fahren müssen.

Die Pommesbudenverwahranstalt (=Wohnmobilstellplatz) war praktischerweise gleich neben der Pferdeweide, die neben dem Schwimmbad liegt, welches sich in unmittelbarer Nähe der Eishalle befindet. Also Parkticket im Schwimmbad gelöst, Trikot übergeworfen und ab dafür…

Traumhaft: Mal wieder eine Stadionkneipe (wir vermissen unsere nicht vorhandene immer mehr) und auch sonst alles Old School. Nur die Preise nicht: 7 Euro sind für ein Regionalligaspiel schon recht happig. Aber gut, wenn es dem Erhalt des Clubs dient, gerne… Dafür sind wir zu viel Hockeyfans und zu wenig Bausparer. Und dann hatten wir auch noch Glück, denn nach dem Spiel war eine Partynight geplant, zu der die Damen freien Eintritt hatten und das schloss das Spiel mit ein.

Drinnen in der Halle haben wir uns erstmal fleissig umgesehen und jetzt verstehe ich auch die Warnung mit dem Helm, die uns auf der Anfahrt über Facebook erreichte. Eine doch sehr präsente Konstruktion für das Zeltdach stand ständig irgendwie in der Gegend rum. Volltrunken sollte man das Eisstadion nicht betreten, wenn man nicht jeden Quadratzentimeter auswendig kennt, sonst gibt es zwangsläufig Beulen, Gehirnerschütterungen und blaue Augen.

Das Bier war günstig, der kleine Trupp Netphen-Fans schon fast vollzählig, die Frankfurter waren auch da und ein paar Iserlohner auf D-Cup-Alternativtour tobten auch in der Halle rum. Nett… ’n büschen quatschen und klönen war immer mal drin, wenn man sich sein Bier holte.

Das Spiel selbst war unterhaltsam. Frankfurt ging immer wieder in Führung, Netphen hielt dagegen. Als in der 56. Minute Frankfurt mit 4:2 erneut in Führung ging, schien der Drops gelutscht, aber denkste: Netphen erzwang mit Toren in der 59. und 60. Minuten noch das Penaltyschießen. Schade, dort hätten wir schon alleine wegen der Aufholjagd den Gastgebern den Erfolg gegönnt, aber Frankfurt holte sich den Zusatzpunkt.

Wer jetzt nach der Qualität des Spiels fragt, dem wird nicht geantwortet. Bei Spielberichten aus den „Niederungen“ des Eishockeys liest man öfter mal, dass es sich um „grottige“ Spiele gehandelt habe, besonders wenn der Berichterstatter seine Heimat in höheren Ligen hat. Aber ehrlich, drauf gesch… *ähm* gepfiffen: Es ist viel geiler, einer Mannschaft zuzuschauen, die technisch vielleicht limitiert ist, aber Spaß am Spiel hat. Wenn’s um Qualität geht, kann man sich auch eine DVD (geht ja gerade nicht anders) der NHL reinziehen, die Jungs dort werden für die Qualität bezahlt.

Zum guten Schluss ließen die Heimfans noch ein wenig ihrer Vorliebe für Lichteffekte freien Lauf. Das war aber nicht so schlimm, da sie eh fast im Freien standen und genug Platz war. Witzig waren aber auf jeden Fall die Fangesänge, denen man schon von der Betonung her den Humor anmerken konnte. Ein „EHC ’08 – Eishockeymacht“ war irgendwie ebenso mit einem Augenzwinkern versehen wie ein „Attacke – Frankfurt is’ Kacke“. Also nichts zum Aufregen in unserer ach so schönen politisch korrekten Welt… ;)



ERSC Ottobrunn – ASV Dachau


Open Air Hockey in Ottobrunn
Wie gesagt, Netphen war nur ein Zwischenstopp (aber ein netter!), am nächsten Tag ging es weiter nach Ottobrunn, südlich von München. Hier trafen die Juniorenmannschaften des ERSC Ottobrunn und des ASV Dachau aufeinander. Und da es in Bayern nicht gerade wenig Eishockeymannschaften gibt, ist auch das Ligengebilde etwas aufwändiger, die Liga beider Teams nennt sich „Juniorenbezirksliga Gruppe 1“ (oder so ähnlich).

Toll für uns Nordlichter ist schon mal das Eisstadion: Ein offener, dachbefreiter Rink, auf den man von einem „Deich“ aus hervorragend blicken kann. Und Bier im echten Glas? Wo hat man das heutzutage beim Eishockey noch?

Nett waren auch die Freunde, die extra aus München nach Ottobrunn kamen, um uns kurz zu besuchen. Da haben wir uns riesig drüber gefreut. Nur gab es wohl Koordinationsschwierigkeiten, denn alle –obwohl sie vorher schon zusammen waren- reisten einzeln an. Okeeeeee…. :D

Das Spiel war übrigens recht einseitig: Ottobrunn gewann mit 11:1 und ließ keine Zweifel aufkommen, wer der Herr im Hause war. Allerdings muss auch erwähnt werden, dass beide Mannschaften in der Niedersachsenliga eine führende Rolle spielen könnten. Das Niveau ist da unten doch wesentlich höher.

Da wir gleich weiter zu einem Geburtstag in der Nähe von Rosenheim wollten und am nächsten Tag das Fanbeauftragten-Treffen in München anstand, hieß es gleich auch nach dem Spiel: Ab dafür!
Aber schee wars…




1 Kommentar:

  1. Hallo Marion und Helge,

    schöner Bericht von eurer "groundhopping" Tour.
    Wusste gar nicht, dass das im Eishockey auch so genannt wird. Kannte das nur vom Fussball. :-)

    Mein Jüngster ist auch schon fleissig dabei, seinen eishockeyschläger zu schwingen. Da kommt man bei Auswärtsspielen auch ein wenig rum, aber gilt das dann schon als "Groundhoppen"? ;-)

    LG und weiter so
    HG

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